Carl Erdmann

Der VHD zeichnet alle zwei Jahre herausragende Habilitationen aus dem Gesamtbereich der Geschichtswissenschaft mit dem Carl Erdmann Preis aus. Der Preis ist mit 8.000 € dotiert und erinnert an den Mediävisten Carl Erdmann (1898-1945), der durch seine kulturgeschichtlich ausgerichtete Habilitationsschrift „Die Entstehung des Kreuzzugsgedankens“ (1935) sowie im Rahmen der „Monumenta Germaniae Historica“ bei der Edition mittelalterlicher Quellen zu den bedeutendsten Vertretern der Mediävistik des 20. Jahrhunderts zählt. Erdmann wurde als konsequenter Gegner des Nationalsozialismus 1936 seine Lehrbefugnis an der Universität Frankfurt am Main entzogen. 1943 zur Wehrmacht eingezogen, überlebte er den Zweiten Weltkrieg nicht.



Carl Erdmann Preis 2023

Laudatorin Prof. Dr. Cornelia Rauh (Universität Hannover) und Carl Erdmann Preisträger PD Dr. Felix Römer. © Grit Hartung

2023 erhielt Felix Römer den Carl Erdmann Preis für seine Untersuchung „Inequality Knowledge. The Making of the Numbers about the Gap between Rich and Poor in Contemporary Britain“.

Aus den 28 Bewerbungen um den Carl Erdmann Preis hebt der VHD zudem explizit die folgenden Habilitationen mit der Nennung auf einer Shortlist hervor: Felix Brahm mit „Merchandise of Power. Der Waffenhandel zwischen Europa und Ostafrika (1850–1919)“, Jürgen Dinkel mit „Alles bleibt in der Familie. Erbordnungen, Erbe und (transnationales) Eigentumshandeln in und zwischen den USA, Deutschland und Russland seit dem späten 19. Jahrhundert“ sowie Alexander Engel mit „Risikoökonomie. Eine Geschichte des Börsenterminhandels“. Alle Arbeiten beschäftigen sich mit Themen der Neueren Geschichte.

Weitere Informationen zum Carl Erdmann Preis 2025 werden im Frühjahr 2024 veröffentlicht.


Bisherige Preistäger:innen

2021
Marc Buggeln: „Das Versprechen der Gleichheit. Progressive Steuern und die Reduktion sozialer Ungleichheit 1871 bis 1945“

2018
Rüdiger Bergien: „Im ‚Generalstab der Partei‘. Organisationskultur und Herrschaftspraxis in der SED-Zentrale (1946-1989)“

Fabian Klose: „In the Cause of Humanity. Eine Geschichte der humanitären Intervention im langen 19. Jahrhundert“

2016
Simone Derix: „Die Thyssens. Familie und Vermögen“

Romedio Schmitz-Esser: „Der Leichnam im Mittelalter. Einbalsamierung, Verbrennung und die kulturelle Konstruktion des toten Körpers“

2014
Elke Seefried: „Zukünfte. Zukunftsforschung und Expertise in den 1960er und 1970er Jahren“

Lars Behrisch: „Die Berechnung der Glückseligkeit. Statistik und Politik in Deutschland und Frankreich im späten Ancien Régime“

2012
Ulrike Weckel: „Beschämende Bilder. Deutsche Reaktionen auf alliierte Dokumentarfilme über befreite Konzentrationslager“