Neue Möglichkeiten der Datengenerierung und -analyse, der Visualisierung und Textqualität sowie Fragen der Quellenkritik im Hinblick auf digitale Editionen oder in digitalem Format erzeugte Quellen ermöglichen neue Wege der historischen Analyse und erfordern diese zum Teil regelrecht. Die erheblich gewachsene Internationalität der historischen Forschung, die im digitalen Zeitalter immer weniger standortgebunden arbeitet, bringt neue Formen der Fachkommunikation hervor; auch Historikerinnen und Historiker sind zunehmend auf frei zugängliche, in hoher Qualität erschlossene Literatur- oder Quellenbestände und auf netzgestützte Möglichkeiten gemeinsamer Forschung und Publikation angewiesen. Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich eine digitale Geschichtswissenschaft mit multimedialen Informationen und Diskursen, die unter anderem durch große Datenmengen und –typen entstehen. Sie fragt nach Methoden, mit denen diese für die Geschichtswissenschaft zu erschließen und darzustellen sind, nach methodisch-theoretischen Grundlagen digitaler Praktiken (wie z.B. Datenformate, Beschreibungsstandards, Webtechnologien, Datenbanken, Programmiersprachen und Visualisierungen), nach Chancen wie Grenzen virtueller Forschungsumgebungen, aber auch nach neuen Wegen der Qualifizierung und der Nutzung digitaler Elemente in der geschichtswissenschaftlichen Lehre.