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Stellungnahme des VHD zum Gesetzentwurf zur Novellierung des WissZeitVG

Am 17.03.23 hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die Eckpunkte eines...

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Aktuelles aus der Geschichtswissenschaft

DFG-Schwerpunktprogramm 2361 „Auf dem Weg zur Fluvialen Anthroposphäre“

Am 9. und 10. März 2023 fand das Kick-off-Treffen des DFG-Schwerpunktprogramms 2361 „Auf dem Weg...

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28.06.2018 09:30

CfP Tagung „Außenbeziehungen und Erinnerung von der Antike bis in die Gegenwart“, AG Internationale Geschichte


VeranstalterInnen: AG Internationale Geschichte; Friedrich Kießling, Caroline Rothauge (Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt), Andreas N. Ludwig (Lehrstuhl für Internationale Beziehungen, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt)
Datum, Ort: Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, 16. – 18. Mai 2019

Die „Arbeitsgruppe Internationale Geschichte“ im Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands (VHD) veranstaltet vom 16. – 18. Mai 2019 ihre Jahrestagung zu dem Thema „Außenbeziehungen und Erinnerung von der Antike bis in die Gegenwart“.
Die Analyse von Memorialkulturen gehört zu den am intensivsten erforschten Feldern der jüngeren Geschichtswissenschaft. Dabei werden überwiegend Formen und Funktionen von Bezugnahmen auf Vergangenheit für kollektive Identitäten untersucht, wobei Fragen nach Erinnerungskonkurrenzen und -konflikten sowie nach damit verbundenen Akteuren und Legitimitätsstrategien einen zentralen Stellenwert einnehmen. Darüber hinaus haben in den letzten Jahren eine Reihe von großen Jubiläen und Gedenkjahren die erinnerungskulturelle Relevanz gerade von außenpolitischen Ereignissen auch für eine breitere Öffentlichkeit hervortreten lassen (z. B. Kriegsausbruch 1914 und weitere Stationen des Ersten Weltkrieges, europäischer Imperia-lismus, Westfälischer Frieden 1648).
Die Jahrestagung der AG Internationale Geschichte im VHD greift die unterschiedlichen Dimensionen der aktuellen historiographischen Erinnerungsforschung auf und setzt sie systematisch mit der Analyse von Außenbeziehungen in Verbindung. Ausdrücklich verfolgt sie dabei ein überepochales Interesse: Erwünscht sind Vorschläge von der Alten Geschichte bis zur Zeitgeschichte, die das Verhältnis von Außenbeziehungen und Erinnerungen näher beleuchten. Dabei sind wir zum einen besonders an Vorschlägen interessiert, die die Rolle von Ereignissen und Phänomenen der Außenbeziehungen in erinnerungskulturellen Prozessen untersuchen. Zum anderen soll es um Bezugnahmen auf Vergangenheit im Vollzug von Außenpolitik bzw. Außenbeziehungen gehen. Hier ist insbesondere an die Ansätze der „Neuen Diplomatiegeschichte“ sowie der „Kulturgeschichte des Außenpolitischen“ zu denken, die die Rolle von Erinnerungen bei der Formulierung von und in der gesellschaftlichen Verständigung über Außenpolitik, aber auch in Praktiken der Außenbeziehungen untersuchen. Entsprechend dem Ansatz der AG werden Außenbeziehungen dabei nicht auf Außenpolitik oder internationale Beziehungen im Sinne des 19. und 20. Jahrhunderts begrenzt, sondern umfassen ebenso Außenbeziehungen jenseits des nationalen Paradigmas. Besonders interessiert ist die Tagung schließlich an einem geographisch möglichst breiten Spektrum von Beiträgen. Der Zusammenhang von Außenbeziehungen und Erinnerungen soll keineswegs nur im europäischtransatlantischen Raum untersucht werden. Ausdrücklich willkommen sind Beiträge, die andere Weltregionen oder einen (post-)kolonialen Kontext zum Gegenstand haben.
Die Tagung findet an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Internationale Beziehungen statt. In den Call for Papers einbezogen sind deshalb explizit auch Vorschläge mit politikwissenschaftlicher Perspektive auf das Themenfeld Außenpolitik und Erinnern.

Im Einzelnen sind Beiträge insbesondere zu folgenden Themenfeldern denkbar:

  •  Theoretisch-konzeptionelle Beiträge zum Verhältnis von Außenbeziehungen und Erinnerungen: Dieses Themenfeld könnte Untersuchungen zur Verwendung von Begrifflichkeiten, methodologische Einblicke in bestimmte Teilbereiche oder Überlegungen zum Mehrwert interdisziplinärer Fragestellungen umfassen.
  • Außenpolitik in nationalen und internationalen Memorialkulturen: Gefragt werden kann sowohl nach dem Ort einzelner außenpolitischer Ereignisse oder Phänomene in kollektiven Gedächtnissen als auch nach dem Beitrag von Außenbeziehungen bei der Bildung, Stabilisierung oder Modifikation kollektiver Erinnerungspolitiken.
  •  Erinnerungen und außenpolitische Identitäten: Hier steht die Frage im Mittelpunkt, inwieweit Prozesse kollektiven Erinnerns Voraussetzung und Rahmen von außenpolitischem Handeln bieten, außenpolitische Werte und Normen formen und ggf. Handlungsmuster prägen.
  •  „Geschichte als Argument“ im außenpolitischen Entscheidungshandeln: Auf welche Aspekte von Vergangenheit wird sich in Entscheidungssituationen bezogen, wie werden sie zur argumentativen Absicherung von Entscheidungen benutzt? Inwieweit sind hierbei emotionale oder performative Aspekte mit zu berücksichtigen?
  • Welche Rolle spielen Erinnerungsprozesse in bi- oder multilateralen Beziehungen? Wann geben sie Anlass zu Konflikten, wann ermöglichen sie Verständigung? Inwieweit prägen sie die Ausbildung außenpolitischer Wertegemeinschaften und Regionalismen (der „Westen“, „Europa“, „Global South“ etc.)?
  •  Außereuropäische oder transnationale Perspektiven: Welche Akteure sind wo in welcher Form und auf welchen Ebenen beteiligt? Was sind Möglichkeiten, was Grenzen eines transnationalen Gedenkens an Internationale Beziehungen?
  •  Repräsentationen von Vergangenheit bzw. „Geschichte“ in außenpolitischen Praktiken: Hierunter fallen sämtliche Formen der Inszenierung von Vergangenheit in außenpolitischen Begegnungen (Staatsbesuche, mediale Inszenierungen, architektonische Außenrepräsentationen, Jahrestage und Jubiläen etc.).

Von InteressentInnen erbitten wir einen zweiseitigen Abstract (5.000 Zeichen) zum geplanten Vortrag sowie einen einseitigen knappen Lebenslauf. Der Abstract soll sowohl über den theoretisch-methodischen Zugriff Auskunft geben als auch über den konkreten Untersuchungs-gegenstand und außerdem den Bezug des Beitrags zum übergeordneten Thema der Tagung erläutern. Bitte senden Sie den Abstract bis zum 1.10.2018 an: Friedrich.Kiessling@ku.de , Andreas.Ludwig@ku.de , Caroline.Rothauge@ku.de . Eine Übernahme der Fahrt- und Übernachtungskosten für die ReferentInnen ist vorgesehen, eine Publikation der Beiträge angedacht.