Mitteilungen aus dem Verband

Stellungnahme des VHD zum Gesetzentwurf zur Novellierung des WissZeitVG

Am 17.03.23 hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die Eckpunkte eines...

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Aktuelles aus der Geschichtswissenschaft

DFG-Schwerpunktprogramm 2361 „Auf dem Weg zur Fluvialen Anthroposphäre“

Am 9. und 10. März 2023 fand das Kick-off-Treffen des DFG-Schwerpunktprogramms 2361 „Auf dem Weg...

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Gemeinsame Stellungnahme des Verbandes der Historiker und Historikerinnen Deutschlands (VHD) und der Konferenz für Geschichtsdidaktik (KGD) zur KMK-Vorlage „Bildung in der digitalen Welt“

(Anhörungsverfahren gem. Schreiben des KMK-Sekretariats vom 8.5.2018)

Der Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands und die Konferenz für Geschichtsdidaktik unterstützen die von der Kultusministerkonferenz formulierte Zielsetzung der „selbstbestimmte[n] Teilhabe in einer digitalen Welt“ und hierauf bezogener Forschungen an den Universitäten (Präambel sowie S. 10 des Strategiepapiers „Bildung in der digitalen Welt“). Angestrebt wird die Fähigkeit eines kritischen Umgangs mit digitalen Medien- und Bildungsangeboten, die man in Anlehnung an die Kompetenzbegrifflichkeit als „digital literacy“ bezeichnen könnte.

Wir vermissen jedoch eine hinreichende Profilierung dieser Kompetenz in den Fachstandards für Geschichte. Diese tragen der digitalen Revolution mit einer unspezifischen Formulierung Rechnung, die in allen Fachstandards wortgleich wiederholt wird.

Als alternative Formulierung zum letzten Bullet Point der Fachstandards Geschichte schlagen wir vor:
„…sind in der Lage, vorhandene digitale Repositorien, Austauschplattformen und Lehr-Lern-Medien für das historische Lernen sowohl technisch-inhaltlich als auch didaktisch und politisch zu beurteilen. Diese Fähigkeit schließt den Bereich der öffentlichen Geschichtsvermittlung und -rezeption (Geschichtskultur, Public History) ein. Sie können auf dieser Grundlage digitale Informations- und Bildungsangebote zielgerichtet für die Verbesserung ihres Geschichtsunterrichts einsetzen und sich aktiv an der qualitativen Weiterentwicklung dieser Medien beteiligen.“

Folgerichtig sollte es in den Studieninhalten zur Didaktik der Geschichte ergänzend heißen:

  • Institutionen und Formen der Geschichtskultur unter Berücksichtigung von Medialität und Digitalität
  • Fachspezifische Medien und Methoden historischen Lehrens und Lernens, darin eingeschlossen der geschichtsdidaktisch qualifizierte und adressatengerecht der Einsatz von digitalen Medien, Methoden und Kooperationsformen

Über Fragen der Bildung in der digitalen Welt hinaus sollten die Studieninhalte folgende allgemein akzeptierte Zielsetzungen ausweisen, die in der vorgelegten Formulierung fehlen:

  • Diagnose von historischen Lehr- und Lernprozessen sowie Leistungsbewertung
  • fachdidaktisch qualifizierter Umgang mit Heterogenität, individualisiertem Lernen und inklusiven Lerngruppen.


Prof. Dr. Eva Schlotheuber        Prof. Dr. Thomas Sandkühler
Vorsitzende des VHD                Vorsitzender der KGD