Mitteilungen aus dem Verband

Stellungnahme des VHD zum Gesetzentwurf zur Novellierung des WissZeitVG

Am 17.03.23 hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die Eckpunkte eines...

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Aktuelles aus der Geschichtswissenschaft

DFG-Schwerpunktprogramm 2361 „Auf dem Weg zur Fluvialen Anthroposphäre“

Am 9. und 10. März 2023 fand das Kick-off-Treffen des DFG-Schwerpunktprogramms 2361 „Auf dem Weg...

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Projekt zur Aufarbeitung der Geschichte des VHD

Aktueller Nachtrag im Oktober 2018: Das Buch zur Verbandsgeschichte ist erschienen

Matthias Berg, Olaf Blaschke, Martin Sabrow, Jens Thiel, Krijn Thijs
Die versammelte Zunft
Historikerverband und Historikertage in Deutschland 1893-2000

Die Fritz Thyssen Stiftung für Wissenschaftsförderung fördert ab 1. April 2013 das Projekt:

Institutionalisierte Geschichte. Der Verband Deutscher Historiker und seine Historikertage 1890 bis 1950

Gegenstand des Projektes ist die Geschichte des aus den ersten deutschen Historikertagen hervorgegangenen, 1895 gegründeten Verbandes Deutscher Historiker zwischen wilhelminischem Kaiserreich und der Wiedergründung des Verbandes nach 1945. Ausgehend von den Historikertagen sollen am Beispiel der Verbandsgeschichte Bedingungen, Möglichkeiten und Probleme von Institutionalisierungen bzw. Institutionen in den historischen Wissenschaften seit der Jahrhundertwende untersucht werden. Als wenig verfestigte Institution, vorwiegend geprägt durch die in ihrem Rahmen wirkenden Akteure, können anhand der Geschichte des Historikerverbandes sowohl der Prozess der methodischen und thematischen Ausdifferenzierung bzw. Standardisierung als auch jener der fortschreitenden Institutionalisierung des Faches analysiert werden. Mit den Historikertagen als zentralem Forum des fachlichen Austauschs, als kontinuierlich abgehaltener und öffentlich wirksamer Fachtagung gewinnt eine Geschichte des Verbandes Deutscher Historiker zudem an besonderer Bedeutung für die Entwicklung der Geschichtswissenschaft in Deutschland.
Als Vertreter auf den Internationalen Historikertagen wie im Internationalen Historikerkomitee (CISH) war der Historikerverband seit der zweiten Hälfte der 1920er Jahre darüber hinaus Repräsentant der deutschen Geschichtswissenschaft in der Zusammenarbeit wie auch Auseinandersetzung mit anderen nationalen historischen Disziplinen.

Antragsteller und Bewilligungsempfänger sind Gabriele Lingelbach, Christoph Cornelißen und Martin Sabrow. Bearbeitet wird das Projekt von Matthias Berg am Lehrstuhl von Martin Sabrow an der Humboldt-Universität zu Berlin.

Geschichte des deutschen Historikerverbandes und der Historikertage seit 1948


Seit 1. Mai 2015 fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft das Projekt:
Geschichte des deutschen Historikerbandes und der Historikertage sei 1948.

Antragsteller und Bewilligungsempfänger ist Olaf Blaschke. Das Projekt wird von Jens Thiel am Historischen Seminar der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Neueste und Zeitgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin, bearbeitet.

In enger Anbindung an das Projekt zur Verbandsgeschichte seit 1890 untersucht das Vorhaben die Geschichte und den Einfluss des 1949 neu gegründeten Verbandes Deutscher Historiker (VHD) und der von ihm veranstalteten Historikertage. Dabei werden die gemeinsamen Leitfragen nach den Wechselwirkungen zwischen der institutionellen Entwicklung des Verbandes, der disziplinären Entwicklung der Geschichtswissenschaft und den politischen Rahmenbedingungen weiter verfolgt.
Bis 1989/90 war die Tätigkeit des VHD in hohem Maße vom Kalten Krieg und den deutsch-deutschen Auseinandersetzungen geprägt. Das spiegelte sich auf den Historikertagen, insbesondere der 1950er Jahre, wider. Aber auch die Reintegration in die „Ökumene der Historiker“, die Mitarbeit des Verbandes im Internationalen Historikerkomitee (CISH) und die Internationalen Historikertage waren wesentlich von dieser konfliktgeladenen Konstellation geprägt.
Der Historikerverband hatte sich aber auch neuen fachlichen Entwicklungen zu stellen. Vor allem die Historikertage boten ein zentrales Forum innerfachlicher Auseinandersetzungen. Gleichzeitig dienten sie der disziplinären Selbstverständigung und Selbstbehauptung. Verbandspolitisches Handeln verlangten zudem die schul- und hochschulpolitischen Fragen. Gefordert war der Historikerverband ferner in den geschichtspolitischen Kontroversen der Bundesrepublik. Die dazu auf den Historikertagen geführten Debatten stießen nicht nur in der Fachöffentlichkeit, sondern auch in den Medien auf große Resonanz. Schließlich sah sich der VHD nach 1989/90 vor die Aufgabe gestellt, im Streit um die DDR-Geschichtswissenschaft und deren Erbe Position zu beziehen. Entstehung und Wirken der Historikergesellschaft der DDR (seit 1958) sowie des 1990 entstandenen Unabhängigen Historikerverbandes sind daher eigenständige Kapitel gewidmet.
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Bisherige Veröffentlichungen aus dem Projekt

„Zur Geschichte des Historikerverbands“ – Themenheft Geschichte in Wissenschaft und Unterricht 64 (2013), Heft 3/4, hrsg. v. Christoph Cornelißen.
(Beiträge: Stefan Berger: Geschichtswissenschaft und ihre Organisationsgeschichte; Gabriele Lingelbach, Funktion und Entwicklung von Historikerverbänden im internationalen Vergleich; Matthias Berg: „Eine grosse Fachvereinigung“? Überlegungen zu einer Geschichte des Verbandes Deutscher Historiker zwischen Kaiserreich und Nationalsozialismus; Olaf Blaschke: Der Verband im Umbruch? Herausforderungen und Konflikte um 1970; Martin Sabrow Der, Kalte Krieg der deutsch-deutschen Geschichtswissenschaft 1949–1989; Christoph Cornelißen „Vereinigungs-Historikertag“ in Bochum? Zur Rolle des Verbandes der Historiker Deutschlands (VHD) in den Jahren 1989–1991)

„Der deutsche Historikerverband im interdisziplinären Vergleich“ – Themenheft Comparativ 25 (2015), Heft 1, hrsg. v. Matthias Berg u. Martin Sabrow.
(Beiträge: Matthias Berg/Martin Sabrow: Der Fachverband der Historiker und sein historischer Ort. Dimensionen einer vergleichenden Verbandsgeschichte; Uwe Dörk /Henning Borggräfe: Wissen und Organisation. Die Deutsche Gesellschaft für Soziologie und der Historikerverband; Myriam Isabell Richter/Hans-Harald Müller: Der Deutsche Germanistenverband – eine „Fachgenossenschaft“ im Zielkonflikt; Levke Harders: Professionalisierung und Disziplinierung: Die American Studies Association in den 1950er Jahren)

Matthias Berg, Zur Institutionalisierung der deutschen Geschichtswissenschaft: Der Verband Deutscher Historiker um 1900, in: Geschichtsforschung in Deutschland und Österreich im 19. Jahrhundert. Ideen – Akteure – Institutionen, hrsg. von Christine Ottner und Klaus Ries, Stuttgart 2014, S. 223-242.

Matthias Berg, Der Verband Deutscher Historiker im Jahr 1933, in: VHD Journal 2 (2014), S. 60-65.

Matthias Berg, Institutionelle Erbschaften? Zur Wiedergründung des deutschen Historikerverbandes nach 1945, in: Geschichte jenseits der Universität. Netzwerke und Organisationen in der frühen Bundesrepublik, hrg. von Jürgen Elvert, Stuttgart 2016, S. 53-72.