Mitgliederversammlung des Verbandes der Historiker und Historikerinnen Deutschlands wählt neuen Vorstand

23. September 2016

Mitgliederversammlung des Verbandes der Historiker und Historikerinnen Deutschlands wählt neuen Vorstand

Die Mitgliederversammlung des Verbandes der Historiker und Historikerinnen Deutschlands e.V. (VHD) hat auf ihrer gestrigen Sitzung satzungsgemäß einen neuen Vorstand gewählt. Damit endete die vierjährige Amtszeit von Prof. Dr. Martin Schulze Wessel (LMU München) als Vorsitzendem des VHD. Auch Prof. Dr. Andreas Ranft (Universität Halle) verlässt den Vorstand nach achtjähriger Tätigkeit als Schatzmeister. Prof. Dr. Sitta von Reden (Freiburg) und Prof. Dr. Johannes Paulmann (Mainz) wurden als Vorstandsmitglieder bestätigt.


Der neue Vorstand des VHD setzt sich zusammen wie folgt:

Vorsitzende: Prof. Dr. Eva Schlotheuber
Eva Schlotheuber studierte in Göttingen und Kopenhagen, promovierte 1994 und habilitierte sich 2003 an der Ludwig Maximilians Universität München mit der Arbeit „Klostereintritt und Bildung. Die Lebenswelt der Nonnen im späten Mittelalter. Mit einer Edition des ‚Konventstagebuchs‘ einer Zisterzienserin von Heilig-Kreuz bei Braunschweig (1484-1507)“. 2006 wurde Eva Schlotheuber der „Therese von Bayern Preis“ der LMU München für herausragende Forschungsarbeiten und For-schungskonzeption an der Schnittstelle von mittelalterlicher Bildungs-, Kirchen- und Kulturgeschichte verliehen. Von 2007 bis 2010 war sie Professorin für Mittelalterliche Geschichte und Hilfswissen-schaften an der WWU Münster. Seit 2010 ist sie Professorin für Mittelalterliche Geschichte an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Eva Schlotheuber ist Mitglied der Zentraldirektion der Monu-menta Germaniae Historica sowie bei unterschiedlichen Kommissionen und Beiräten und Mitheraus-geberin der Reihe „Spätmittelalter, Humanismus, Reformation“ (Mohr, Siebeck).


Stellvertretender Vorsitzender: Prof. Dr. Frank Bösch
Frank Bösch studierte Geschichte, Germanistik und Politikwissenschaft an den Universitäten Ham-burg und Göttingen. Von 1998 bis 2002 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seminar für Mittle-re und Neuere Geschichte der Universität Göttingen, wo er mit einer Arbeit über „Die Adenauer-CDU. Anatomie einer interkonfessionellen Sammlungspartei (1945-1969)“ promoviert wurde. Von 2002 bis 2007 lehrte er als Juniorprofessor am Historischen Institut der Ruhr-Universität Bochum, wo er mit einer Monografie über „Skandale, Politik und Medien im Kaiserreich und viktorianischen Großbritannien“ erfolgreich extern evaluiert wurde. Bei seinen längeren Forschungsaufenthalten in England und Irland arbeitete er zudem 2005 als Stipendiat am DHI London. Von 2007 bis 2011 war Frank Bösch Professor am Historischen Institut der Justus-Liebig-Universität Gießen. Seit 2011 ist er
Direktor des Zentrums für Zeithistorische Forschung (ZZF) Potsdam und Inhaber des Lehrstuhls für deutsche und europäische Geschichte des 20. Jahrhunderts an der Universität Potsdam.


Schatzmeisterin: Prof. Dr. Sitta von Reden
Sitta von Reden studierte Volkswirtschaft, Geschichte und Latein auf Lehramt. Von 1990 bis 1991 war sie Junior Research Fellow in Classics am Queen’s College der Universität Oxford, von 1992 bis 2005 Lecturer, dann Senior Lecturer in Classics and Ancient History an der Universität Bristol. 1992 promo-vierte sie in Classics an der Universität Cambridge zum Thema „Studies in Market and Exchange in Ancient Athens“, 2005 habilitierte sie sich in Alter Geschichte an der Universität Augsburg mit der Arbeit „Money in Ptolemaic Egypt“. Seit 2010 ist Sitta von Reden Professorin für Alte Geschichte mit Schwerpunkt Griechische Geschichte an der Universität Freiburg. Insbesondere hat sie zur Wirt-schaftsethik, Wirtschaftskultur und Geldwirtschaft der klassischen und hellenistischen Antike gear-beitet und dies in mehreren Monographien veröffentlicht. Von 2012 bis 2016 war sie Stellvertreten-de Vorsitzende des VHD.


Schriftführer bleibt Prof. Dr. Johannes Paulmann
Johannes Paulmann studierte Geschichte in München und Leicester und promovierte 1991 zum Thema „Staat und Arbeitsmarkt in Großbritannien: Krise, Weltkrieg, Wiederaufbau“. 1999 wurde er mit der Arbeit „Pomp und Politik: Monarchenbegegnungen in Europa zwischen Ancien Regime und Erstem Weltkrieg“ habilitiert. 2002 bis 2006 war er Professor für Geschichte an der International University Bremen (jetzt Jacobs University) und erster Inhaber des Helmut-Schmidt-Lehrstuhls für Internationale Geschichte. Von 2006 bis 2011 war er Professor für Neuere und Neueste Geschichte in Mannheim, seit 2011 ist er Direktor des IEG Mainz, Abteilung für Universalgeschichte. Johannes Paulmann ist seit 2012 Schriftführer des VHD.


Der VHD ist das Vertretungsorgan der deutschen Geschichtswissenschaft in der Öffentlichkeit. Kernaufgabe des VHD ist die Veranstaltung des Deutschen Historikertages – eine der größten geisteswissenschaftlichen Konferenzen Europas, zuletzt mit 3.800 Teilnehmern auf dem 51. Deutschen Historikertag in Hamburg. Als Interessenvertretung setzt sich der Historikerverband in vielfältiger Weise für die Belange seiner Mitglieder ein und steht als Fachverband im ständigen Dialog mit Hochschulen, hochschulnahen Einrichtungen und der Gesellschaft.