Tagung

Arbeitsgemeinschaft „Frühe Neuzeit“ im Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands; Prof. Dr. Martin Mulsow und Dr. Markus Meumann (Forschungszentrum Gotha)

Datum & Uhrzeit

19. September 2024, 00:00 Uhr –
21. Mai 2024, 00:00 Uhr

Veranstaltungsort

Forschungszentrum Gotha
Schloßberg 2
99867 Gotha

Veranstalter

Arbeitsgemeinschaft „Frühe Neuzeit“ im Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands; Prof. Dr. Martin Mulsow und Dr. Markus Meumann (Forschungszentrum Gotha)
fnz2024@uni-erfurt.de

15. Arbeitstagung der Arbeitsgemeinschaft „Frühe Neuzeit“  im Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands in Gotha, 19.-21.September 2024 (Organisation: Martin Mulsow und Markus Meumann).

Das Thema „WissensWelten“ spricht Frühneuzeitgeschichte als Wissensgeschichte an, und zwar unter zwei zentralen Aspekten: 

Zum einen zielt es auf Wissenskulturen und -milieus wie Hof, Stadt und Universität. Dabei ist keineswegs nur akademisches und gelehrtes Wissen gemeint, sondern vor allem dessen Interaktion mit anderen Wissenstypen wie sozialem, handwerklichem und bild­lichem Wissen. Nicht zuletzt das in Praktiken lebendige und in Artefakten materialisierte Wissen, seine Gebundenheit an Stand und Geschlecht, seine Zirkulation in Netzwerken und Medien sollen in den Sektionen thematisiert werden. Die Wissensgeschichte hat im vergangenen Jahrzehnt eine rasante Entwicklung hin zur eigenen Teildisziplin genommen, mit Zeitschriftengründungen, Handbüchern sowie ausdifferenzierten Fragestellungen und methodischen Ansätzen. Dies gilt es zu reflektieren, auch im Hinblick auf neue Möglichkeiten, Probleme und Grenzen des Konzepts.

Zum anderen zielt der Begriff WissensWelten auf eine Globalisierung und Dezentrierung unseres Blickwinkels ab: auf Wissen in und aus anderen Weltregionen. Globale Wissens­geschichte ist jedoch mehr als nur eine Rekonstruktion von Wissenskulturen in außereuropäischen Milieus: Sie stellt die Frage nach den Verbindungen und Nicht-Verbindungen von Wissenswelten, nach Isolation oder Durchdringung, nach Transfer oder der Verweigerung von Transfer. Das Tagungsthema schließt dabei nicht nur an den schon länger formulierten Appell an, Europa zu „provinzialisieren“. Es nimmt auch die in jüngerer Zeit formulierte Skepsis gegenüber der Annahme allgegenwärtiger „Konnektivität“ auf und fragt deshalb nach Globalisierung ebenso wie nach De-Globalisierung. Auf diese Weise stellt es sich dem methodischen und konzeptionellen Problem, was Verflechtung in Bezug auf Wissen heißen kann. 

So meint WissensWelten beides: Wissenskulturen und globale Wissensgeschichte.

Den vollständigen Call for Sessions finden Sie hier.