Hedwig Hintze

Der nach der jüdischen Historikerin Hedwig Hintze (1884-1942) benannte Preis des VHD richtet sich an jüngst Promovierte. Er wird für hervorragende Dissertationen aus dem Gesamtbereich der Geschichtswissenschaft vergeben. Der Hedwig Hintze Preis ist mit 7.000€ dotiert und wird alle zwei Jahre vergeben.

Hedwig Hintze war eine der ersten deutschen habilitierten Historikerinnen. Ihr zentraler Forschungsschwerpunkt lag auf der französischen Geschichte der Sattelzeit. Sie lehrte bis zu ihrer Entlassung 1933 an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin und verstarb im Exil in den Niederlanden, nachdem sie den 1940 erhaltenen Ruf auf eine Professur an der New School for Social Research in New York aufgrund der deutschen Besatzung der Niederlande nicht mehr hatte antreten können. 


Ausschreibung: Hedwig Hintze Preis 2023

Der Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands e. V. vergibt auf dem 55. Deutschen Historikertag, der vom 15.-19. September in Bonn stattfinden wird, erneut den Hedwig Hintze Preis für die beste Dissertation.

Der Preis wird an jüngst Promovierte vergeben. Die Disputation muss daher zwischen dem 1. November 2021 und dem 30. September 2024 stattgefunden haben. Bei diesem Preis erfolgt der Vorschlag durch den:die betreuende:n Hochschullehrer:in; eine Mitgliedschaft im Verband ist nicht erforderlich. Die Arbeit muss mit summa oder magna cum laude bewertet worden sein.

Der Hedwig-Hintze-Preis ist mit 7.000 € dotiert.

Schicken Sie Ihren Vorschlag in einer formlosen Mail an: geschaeftsstelle@historikerverband.de.

Bitte verzichten Sie zu diesem Zeitpunkt des Verfahrens auf die Übersendung von Manuskripten oder sonstigen Unterlagen. Nach Erhalt Ihrer E-Mail senden wir Ihnen einen Link, um die notwendigen Unterlagen hochzuladen.

Folgende Unterlagen werden benötigt:

  • Manuskript der Dissertation
  • Lebenslauf des:der Promovend:in
  • Gutachten der Betreuer:innen

Alle Unterlagen müssen spätestens bis zum 30. September 2024 der Geschäftsstelle des VHD vorliegen.


Hedwig Hintze Preis 2023

Laudatorin Prof. Dr. Antje Flüchter (Universität Bielefeld) und Hedwig Hintze Preisträger Dr. Johannes Czakai. © Grit Hartung

2023 ging der Hedwig Hintze Preis an Johannes Czakai und seine Dissertation „Nochems neue Namen. Die Juden Galiziens und der Bukowina und die Einführung deutscher Vor- und Familiennamen 1772–1820.“

Aus den 38 Bewerbungen ging eine Shortlist hervor: Maximilian Buschmann mit „Die Erfindung des Hungerstreiks. Eine transnationale Geschichte, 1880–1950“, Sophie Friedl „Demokratie lernen. Der Öffentliche Gesundheitsdienst in Bayern nach dem Nationalsozialismus“, Tom Menger mit „The colonial way of war. Extreme violence in knowledge and practice of colonial warfare in the British, German and Dutch colonial empires, c. 1890-1914“ und Raphael Rössel mit „‚Behinderte‘ Familien? Aufgabenverteilung und Rollenzuweisungen im Alltag westdeutscher Familien mit behinderten Kindern zwischen 1945 und den 1980er Jahren“). Die Nominierten vertreten die Forschungsfelder der Frühen Neuzeit, der Neuen Geschichte sowie der Zeitgeschichte.

Preisträger:innen der vergangenen Jahre

2021
Anna Catharina Hofmann: „Francos Moderne. Technokratie und Diktatur in Spanien 1956-1973“

Irina Saladin: „Karten und Mission. Die jesuitische Konstruktion des Amazonasraums im 17. und 18. Jahrhundert“

2018
Katharina Kreuder-Sonnen: „Wie man Mikroben auf Reisen schickt. Zirkulierendes bakteriologisches Wissen und die polnische Medizin 1885-1939“

2016
Nadine Amsler Weber: „The Lord of Heaven in the Inner Chambers: Jesuits, Women and Domestic Christianity in China (ca. 1580-1690)“

Joseph Lemberg: „Der Historiker ohne Eigenschaften. Eine Problemgeschichte des Mediävisten Friedrich Baethgen“

2014
Eva Maria Gajek: „Imagepolitik im olympischen Wettstreit. Die Spiele von Rom 1960 und München 1972“

2012
Jan Hennings: „Russian Diplomatic Ceremonial and European Court Cultures 1648-1725“

Julia Tischler: „Light and Power for a Multiracial Nation. The Kariba Dam Scheme in the Central African Federation“

2010
Anne Sudrow: „Der Schuh im Nationalsozialismus. Eine Produktgeschichte im deutsch-britisch-amerikanischen Vergleich“

2008
Martin Lücke: „Ein lichtscheues Treiben. Männliche Prostitution in Deutschland im Kaiserreich und in der Weimarer Republik“

Victor Walser: „Bauern und Zinsnehmer. Politik, Recht und Wirtschaft im frühhellenistischen Ephesos“

2006
Carola Dietze: „Nachgeholtes Leben. Die Emigration und Remigration Helmuth Plessners“

2004
Astrid M. Eckert: „Kampf um die Akten. Die Westalliierten und die Rückgabe beschlagnahmten deutschen Archivguts nach dem Zweiten Weltkrieg“

2002
Stefan-Ludwig Hoffmann: „Die Politik der Geselligkeit. Freimaurerlogen in der deutschen Bürgergesellschaft 1840-1918“