Größter geisteswissenschaftlicher Kongress stellt sein Programm vor: 52. Deutscher Historikertag an der WWU Münster

11. April 2018

Frankfurt/Münster, 11.04.2018

In der Zeit vom 25. bis 28. September 2018 findet an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) der 52. Deutsche Historikertag unter dem Motto „Gespaltene Gesellschaften“ statt. Mit 3.500 erwarteten Besucherinnen und Besuchern ist der Historikertag der größte geisteswissenschaftliche Kongress Europas. Mehr als 500 Referenten aus dem In- und Ausland werden sich in über 90 Sektionen zu aktuellen Forschungsthemen aus-tauschen. Partnerland des diesjährigen Historikertages sind die Niederlande. Festredner der Eröffnungsfeier am 25. September sind Dr. Wolfgang Schäuble, Präsident des Deutschen Bundestages, und Khadija Arib, Vorsitzende der Zweiten Kammer des Niederländischen Parlaments. Die Schirmherrschaft hat Armin Laschet, Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen.


In globaler Perspektive sind tiefe, bisweilen fast unüberwindlich erscheinende Spaltungen moderner Gesellschaften eher die Regel als die Ausnahme. Zunehmend geraten die Grundlagen unseres Zusammenlebens auf den Prüfstand. Diese Entwicklungen sind jedoch keine Besonderheit unserer Zeit. Der 52. Deutsche Historikertag setzt mit seinem Thema „Gespaltene Gesellschaften“ hier an. Historiker und Historikerinnen aus dem In- und Ausland werden die langen und oftmals mühsamen Prozesse aufzeigen und diskutieren, in denen immer neue Herausforderungen – wie heute die Globalisierung – bewältigt werden mussten, die die Menschheitsgeschichte seit den Anfängen begleiten. „Die historische Perspektive, die das vielfältige, nun vorliegende Programm entfaltet, kann zu den aktuellen Debatten fundierte Beiträge liefern, etwa zum Umgang mit Geflüchteten, Migranten und Migrantinnen, zur sozialen, ökonomischen und rechtlichen Ausgrenzung von Bevölkerungsgruppen bis hin zur Ab-schottung ganzer Gesellschaften“, so die Vorsitzende des VHD, Prof. Dr. Eva Schlotheuber. 
Partnerland des 52. Deutschen Historikertages ist unser Nachbar die Niederlande. Die Verbindung Münsters zu den Niederlanden sei traditionell eng, wie Prof. Dr. Peter Funke, Sprecher des Ortskomitees des Historikertages Münster betont. Nicht nur, dass mit dem „Friede von Münster“ 1648 die Geburt der Niederlande einherging, es existieren seitdem vielfältige kulturelle und wissenschaftliche Beziehungen, die weiter vertieft werden sollen. Der VHD selbst kooperiert eng mit der Koninklijk Nederlands Historisch Genootschap (KNHG). In einer gemeinsamen Veranstaltung des VHD mit der KNHG zum Westfälischen Frieden 1648/2018 wird nach dessen Wirkmächtigkeit bis heute gefragt. Zusammen mit der Young KNHG werden die Forschungs- und Karrierebedingungen von Historikern und Historikerinnen in Europa diskutiert. Im LWL-Museum für Kunst und Kultur findet darüber hinaus eine Präsen-tation niederländischer Forschungsinstitute statt. 
Neben den wissenschaftlichen Sektionen bietet der Historikertag Foren für die Digitale Geschichtswissenschaft, für Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer. Erstmals wird es ein Nachwuchsforum geben. Hier können sich Nachwuchsforscherinnen und -forscher vernetzen und sich über Berufs- und Karriereplanungen informieren. Die schon bewährte Posterausstellung laufender Promotionsprojekte findet dort ebenfalls ihren Platz. Universitäre und außeruniversitäre Einrichtungen stellen sich im Forum „Geschichte vor Ort. Forschung und Beruf in Westfalen“ vor. Darüber hinaus informiert eine große Verlags- und Fachausstellung über aktuelle Programme und Vorhaben aus Wissenschaft, Kultur und Bildung.
Am 27. September verleiht der VHD im Rahmen einer feierlichen Abendveranstaltung den Carl-Erdmann-Preis und den Hedwig-Hintze-Preis an herausragende Nachwuchswissenschaftler. Den Festvortrag zu „Einsamkeit und Frei-heit“ hält an diesem Abend Prof. Dr. Ulrich Raulff, Direktor des Deutschen Literaturarchivs Marbach. Ein vielfältiges Begleitprogramm in Münster und Umgebung öffnet den Historikertag in die Stadt hinein. Der Abschlussvortrag von Prof. Dr. Ibram X. Kendi (American University, Washington, DC) zum Thema „On the Dual and Dueling History of Race Dividing Societies“ ist öffentlich. 

Das Programm und die Akkreditierungsunterlagen sind unter www.historikertag.de abrufbar.
Weitere Informationen und Rückfragen: 

Der Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands e.V. ist die Interessenvertretung des Faches Geschichte gegenüber gesellschaftlichen Organisationen und staatlichen Behörden, er unterstützt die internationale Vernetzung der Geschichtswissen-schaft, setzt sich für die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ein und veranstaltet im zweijährigen Rhythmus den Deutschen Historikertag. Der VHD hat zurzeit 3.200 Mitglieder. Der Deutsche Historikertag wird vom Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands e.V. und dem Verband der Geschichtslehrer Deutschlands e.V. veranstaltet. 


V.i.S.d.P.: Prof. Dr. Eva Schlotheuber (Vorsitzende VHD) / Prof. Dr. Johannes Paulmann (Schriftführer VHD)