Programm des 53. Deutschen Historikertages online 

18. Juni 2021

Frankfurt am Main/München, 18. Juni 2021

Größter geisteswissenschaftliche Kongress stellt Programm vor: Deutscher Historikertag an der LMU München

Vom 5. bis 8. Oktober 2021 findet an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) der 53. Deutsche Historikertag unter dem Motto „Deutungskämpfe“ statt. Der Kongress wird in diesem Jahr überwiegend digital stattfinden. Mehr etwa 450 Referent:innen aus dem In-und Ausland werden sich in rund 100 Fachsektionen zu aktuellen Forschungsthemen austauschen. Partnerland des diesjährigen Historikertages ist Israel. Festredner der Eröffnungsfeier, die bereits am Montag, den 4. Oktober stattfindet, sind Milena Žic-Fuchs (European Research Council) und Peter Strohschneider (ehemaliger DFG-Präsident). Die Schirmherrschaft übernimmt Markus Söder, Ministerpräsident des Freistaats Bayern.

Deutungskämpfe begleiten historische Entwicklungen und dynamisieren ihre gesellschaftliche Wahrnehmung, weil stets umkämpft ist, was in einer Gesellschaft als wahr, gerecht oder legitim gilt. Der Blick auf Ursachen oder Auswirkungen von Kriegen und Friedensschlüssen, Staatsgründungen oder Zerfall von Gemeinwesen, auf soziale, wirtschaftliche oder kulturelle Umwälzungen führten und führen zu Deutungskämpfen, die nicht selten durch aktuelle Problemlagen beeinflusst sind. Hier setzt der 53. Deutsche Historikertag mit seinem Motto „Deutungskämpfe“ an, denn gerade in besonders polarisierenden Situationen, wie wir sie heute verstärkt beobachten können, ist es unverzichtbar, die verschiedenen Perspektiven und komplexen Ursachen zu berücksichtigen. Die Geschichtswissenschaft kann konkurrierende Narrative offenlegen und ein tiefergehendes Verständnis für die Komplexität historischer Entwicklungen ermöglichen. „Im Moment kann man an vielen Beispielen sehen, wie Demokratien unter Druck geraten. Öffentliche Diskurse sind immer schwieriger zu führen, dabei sind sie gerade in Demokratien für den Prozess der Selbstverständigung existentiell“, so die Vorsitzende des VHD, Prof. Dr. Eva Schlotheuber.

Partnerland des 53. Deutschen Historikertages ist Israel. „Die Idee, Israel als Partnerland gerade für den Historikertag in München zu wählen, hat natürlich mit diesem besonderen Standort zu tun: mit der Stärke der Jüdischen Geschichte an unserer Universität, mit dem Generalkonsulat, mit der Israelitischen Kultusgemeinde und dem NS-Dokumentationszentrum auf der einen Seite, natürlich aber auch mit der besonderen Geschichte dieser Stadt im Nationalsozialismus“, betonte Prof. Dr. Martin Zimmermann, Sprecher des Ortskomitees. Das Partnerland wird auf dem Historikertag in verschiedenen Sektionen und Veranstaltungen präsent sein. Zahlreiche Historiker:innen aus Israel und Wissenschaftler:innen, die sich mit dem historischen Raum des Nahen Ostens befassen, haben ihre Teilnahme zugesagt. Am Donnerstag, 7. Oktober, findet ein Gespräch mit dem Autor David Grossmann über das Thema ”The Art of Storytelling and Historical Narratives” statt.

Neben den wissenschaftlichen Fachsektionen bietet der Historikertag ein vielfältiges Programm mit einer durchgängigen Kongressmoderation, einem Pre-Conference Programm, Foren für Schüler:innen und Lehrer:innen, mit Angeboten für Promovierende und Young Professionals, Festveranstaltungen und einem hybriden Sonderprogramm. Außerdem informiert eine digitale Verlags- und Fachausstellung über aktuelle Programme aus Wissenschaft, Kultur und Bildung.

Alle Veranstaltungen – digital oder hybrid – werden für Teilnehmende über eine digitale Konferenzplattform zugänglich sein. Die überwiegende Mehrzahl der Veranstaltungen werden als Webinare in die Plattform eingebettet, einige wenige Fest-und Sonderveranstaltungen dort als Stream aus der Großen Aula der LMU zu sehen sein. Die Plattform bietet darüber hinaus vielfältige Möglichkeiten des wissenschaftlichen und persönlichen Austauschs etwa in virtuellen Meetingräumen für Kleingruppen oder im direkten Kontakt zwischen den Teilnehmenden.
Das umfangreiche Programm, alle notwendigen Informationen zur Anmeldung und zu den Ticketpreisen, der Ticketshop sowie die Akkreditierungsunterlagen sind auf der Website www.historikertag.de
abrufbar.



Der Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands e. V. (VHD)ist das Vertretungsorgan der deutschen Geschichtswissenschaft in der Öffentlichkeit. Kernaufgabe des VHD ist die Organisation des Deutschen Historikertages, den er zusammen mit dem Verband der Geschichtslehrer Deutschlands alle zwei Jahre veranstaltet. Als Interessenvertretung setzt sich der VHD darüber hinaus in vielfältiger Weise für die Belange seiner Mitglieder ein und steht als Fachverband im ständigen Dialog mit Wissenschaft, Politik und Gesellschaft. Der VHD hat zurzeit etwa3.500 Mitglieder. Website:www.historikerverband.de

V.i.S.d.P.: Prof. Dr. Eva Schlotheuber (Vorsitzende) / Prof. Dr. Johannes Paulmann (Schriftführer)