VHD setzt sich mit der Lage des wissenschaftlichen Nachwuchses auseinander 

30. Oktober 2015

VHD setzt sich mit der Lage des wissenschaftlichen Nachwuchses auseinander

Pressemitteilung, 30.10.2015

VHD setzt sich mit der Lage des wissenschaftlichen Nachwuchses auseinan-der
Der Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands e.V. (VHD) widmet sein aktuelles VHD Journal den Perspektiven des wissenschaftlichen Nachwuchses in den Geschichtswissenschaften und lässt dazu eine Reihe von Fachvertretern zu Wort kommen. Um die im Mitgliederjournal gestartete Diskussion weiterzutragen, hat der VHD einen eigenen Web-Blog eingerichtet. 

Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler der Geisteswissenschaften befinden sich in einer schwierigen Situation. In der Regel erhalten sie erst mit etwa 40 Jahren eine dauerhafte Arbeitsperspektive – wenn sie sie erhalten. Dieser Missstand bedeutet für viele einen sehr langen Zeitraum persönlicher Unsicherheit. Entscheidungen zur Familiengründung können oft erst spät getroffen werden, der Einstieg in ein außerakademisches Berufsfeld wird im Alter von 40 Jahren oder später schwierig. 

Der Historikerverband veröffentlicht mit seinem aktuellen VHD Journal einen wichtigen Diskussionsbeitrag in der Debatte zum wissenschaftlichen Nachwuchs. Wir haben viele Kolleginnen und Kollegen gewonnen, zur Situation des Nachwuchses aus ihrer fachlichen Perspektive heraus Stellung zu nehmen und Einblicke in ihre Karriereverläufe zu geben. Die Autoren vertreten ein vielfältiges Spektrum unterschiedlicher Epochen und Disziplinen, sind sich aber in einem Punkt einig: Es muss sich etwas ändern. Und sie machen konkrete Vorschläge, wie z.B. der Rektor der Universität Mannheim zur Einführung eines Tenure-Programms neuen Zuschnitts. 

Die jüngste Reform des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes und die Äußerungen von Bundesbil-dungsministerin Johanna Wanka, dem wissenschaftlichen Nachwuchs bessere Bedingungen bereiten zu wollen, sind zwar Zeichen für einen politischen Wandel. Doch handelt es sich bislang nur um Ankündigungen. „Ob Programme zur Förderung junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aufgelegt werden und ob gar strukturelle Reformen folgen, ist noch nicht absehbar,“ so Martin Schulze Wessel, Vorsitzender des VHD. Dies ist jedoch wichtig, denn nur wenn die beruflichen Bedingungen für Nachwuchskarrieren von Historikerinnen und Historikern stimmen, kann sich die Geschichtswissenschaft gut entwickeln. 

Alle Beiträge können auf dem neu eingerichteten Blog diskutiert und kommentiert werden. Sie erreichen unseren Blog unter blog.historikerverband.de. Das VHD Journal erhalten Sie auf Anfrage sehr gerne zugeschickt.

Der Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands e.V. ist die Interessenvertretung des Faches Geschichte gegenüber gesellschaftlichen Organisationen und staatlichen Behörden, er unterstützt die internationale Vernetzung der Geschichtswissenschaft, setzt sich für die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ein und veranstaltet im zweijährigen Rhythmus den Deutschen Historikertag. Der VHD hat zurzeit 3.000 Mitglieder.

V.i.S.d.P.: Prof. Dr. Martin Schulze Wessel (Vorsitzender) / Prof. Dr. Johannes Paulmann (Schriftführer)