VHD ehrt herausragende geschichtswissenschaftliche Leistungen mit Carl Erdmann Preis und Hedwig Hintze Preis

14. Juli 2023

Der VHD zeichnet alle zwei Jahre herausragende Dissertationen und Habilitationen im Gesamtbereich der Geschichtswissenschaft aus. Der Carl Erdmann Preis sowie der Hedwig Hintze Preis werden während des Historikertags verliehen. Die Auszeichnungen aus der Mitte der Fachgemeinschaft erhalten in diesem Jahr Felix Römer für seine zeitgeschichtliche Habilitation sowie Johannes Czakai für seine Dissertation, die zwischen den epochalen Grenzen von Früher Neuzeit und Neuerer Geschichte angesiedelt ist. Die Jury erstellte erstmals auch eine Shortlist für beide Preise, um das sehr hohe Niveau der Bewerber:innen sichtbar zu machen.

Der mit 6000,- Euro prämierte Carl Erdmann Preis wird seit 2012 für herausragende Habilitationen verliehen. Unter den bisherigen Preisträger:innen waren Ulrike Weckel, Romedio Schmitz-Esser und zuletzt Marc Buggeln. In diesem Jahr erhält Felix Römer den Carl Erdmann Preis für seine Untersuchung Inequality Knowledge. The Making of the Numbers about the Gap between Rich and Poor in Contemporary Britain. Aus den 28 Bewerbungen um den Carl Erdmann Preis hebt der VHD zudem explizit die folgenden Habilitationen mit der Nennung auf einer Shortlist hervor: Felix Brahm mit Merchandise of Power. Der Waffenhandel zwischen Europa und Ostafrika (1850–1919), Jürgen Dinkel mit Alles bleibt in der Familie. Erbordnungen, Erbe und (transnationales) Eigentumshandeln in und zwischen den USA, Deutschland und Russland seit dem späten 19. Jahrhundert sowie Alexander Engel mit Risikoökonomie. Eine Geschichte des Börsenterminhandels. Alle Arbeiten beschäftigen sich mit Themen der Neueren Geschichte.

Herausragende Dissertationen aus dem Gesamtbereich der Geschichtswissenschaft ehrt der VHD mit dem mit 5000,- Euro datierten Hedwig Hintze Preis. Seit 2002 wurden Arbeiten zu Themen der Alten Geschichte, dem Mittelalter, der Frühen Neuzeit, der Neueren Geschichte sowie der Zeitgeschichte ausgezeichnet. Unter anderem waren Irina Saladin, Anne Sudrow und Victor Walser unter den Preisträger:innen. In diesem Jahr geht der Hedwig Hintze Preis an Johannes Czakai und seine Dissertation Nochems neue Namen. Die Juden Galiziens und der Bukowina und die Einführung deutscher Vor- und Familiennamen 1772–1820. Aus den 38 Bewerbungen ging ebenfalls eine Shortlist hervor: Maximilian Buschmann (Die Erfindung des Hungerstreiks. Eine transnationale Geschichte, 1880–1950), Sophie Friedl (Demokratie lernen. Der Öffentliche Gesundheitsdienst in Bayern nach dem Nationalsozialismus), Tom Menger (The colonial way of war. Extreme violence in knowledge and practice of colonial warfare in the British, German and Dutch colonial empires, c. 1890-1914) und Raphael Rössel („Behinderte“ Familien? Aufgabenverteilung und Rollenzuweisungen im Alltag westdeutscher Familien mit behinderten Kindern zwischen 1945 und den 1980er Jahren). Die Nominierten vertreten die Forschungsfelder der Frühen Neuzeit, der Neuen Geschichte sowie der Zeitgeschichte.

Die feierliche Preisverleihung findet während der Festveranstaltung am 21.09.2023 im Rahmen des 54. Deutschen Historikertags in Leipzig statt.

Die vom VHD vergebenen Preise erinnern an die führenden Historiker:innen Hedwig Hintze und Carl Erdmann, die von den Nationalsozialisten aus den Universitäten vertrieben wurden. Weitere Informationen zu den Preisen, den Namensgeber:innen sowie früheren Preisträger:innen finden sie auf der Website des VHD unter den jeweiligen Rubriken: